
Kaprun: Staumauer wächst mit Doka um neun Meter
Mit der Erhöhung der Staumauer Wasserfallboden um rund neun Meter entsteht in Kaprun die Grundlage für das neue Pumpspeicherkraftwerk Limberg III, das künftig 480 MW flexible Zusatzleistung für Österreichs Energieversorgung bereitstellen wird. Doka liefert die Schalungs- und Gerüstlösungen, die den präzisen und sicheren Bau unter extremen Hochgebirgsbedingungen ermöglichen.
Energiewirtschaftlich wird die Kraftwerksgruppe Kaprun aufgrund ihrer enormen Speicherkapazität und Flexibilität gern als „Batterie in den Alpen“ bezeichnet – und sie wird künftig eine noch wichtigere Rolle bei der Netzstabilität spielen. Bis 2027 wächst die Staumauer Wasserfallboden, auch Limbergsperre genannt, um neun Meter auf knapp 129 Meter. Dadurch erhöht sich der Nutzinhalt des Speichersees um 12,7 Mio. m³ auf insgesamt 93,9 Mio. m³.



Doka-Technologie im Hochgebirgseinsatz
Im Rahmen des Ausbaus der Kraftwerksgruppe Kaprun wurde im Inneren des Berges eine neue Kaverne errichtet. Nach dem Vorbild des unterirdischen „Zwillingskraftwerks“ Limberg II entstand hier Limberg III – ebenfalls unterstützt durch Doka bei der erfolgreichen Umsetzung des komplexen Kavernenbaus. Am 12. September 2025 wurde Limberg III offiziell in Betrieb genommen und liefert seither flexible Energie genau dann, wenn sie gebraucht wird – ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Stabilität des österreichischen Energiesystems. Damit die volle Leistung von 480 MW langfristig gesichert ist, wird die Staumauer des Wasserfallboden-Stausees bis 2027 um rund neun Meter erhöht.
Die Arbeiten finden auf über 1.700 Metern Seehöhe statt – ein Umfeld mit Temperaturen weit unter null Grad, Windspitzen über 100 km/h und extremen logistischen Anforderungen. Hier setzt VERBUND auf die Schalungsexpertise von Doka, um die außergewöhnlichen Bauanforderungen im Hochgebirge sicher zu meistern. Langjährige Expertise im Infrastrukturbau und ein erfahrenes Doka-Team sorgen dafür, dass der Baufortschritt von Beginn an stabil verläuft.


Betonagen im Hochgebirge. © Doka
Für die aufwändige Staumauererhöhung kommen 66 Einheiten der Sperrenschalung D22 zum Einsatz. Dieses kranversetzte Kletterschalungssystem ermöglicht präzise und sichere Betonierarbeiten selbst unter extremen Bedingungen. Die Faltbühne K sorgt mit 700 Laufmetern für verlässlichen Zugang und optimale Arbeitsbedingungen an der Staumauer. Auch das Ringlock-Modulgerüst trägt wesentlich zum Baufortschritt bei – sowohl als Treppenturm wie auch als flexible Arbeitsplattform. Ergänzend unterstützt die Trägerschalung Top 50 vielseitige Schalungsaufgaben zuverlässig.
Besonders anspruchsvoll war „Block 19“, der hohe geometrische Anforderungen stellte. Dieser wurde vollständig in 3D geplant. Durch modellbasierte Planung, präzise Vorfertigung und intelligente Logistik konnten Taktzeiten von rund 260 m³ Beton in nur drei Tagen erreicht werden. Die schnelle und präzise Umsetzung zeigt, wie durchdachte Planung und leistungsfähige Systeme den Baufortschritt sicher, effizient und termingerecht vorantreiben.



Best practice: Schalung & Gerüst aus einer Hand
Für die Montage- und Ausbauarbeiten an der Steuerzentrale des Pumpspeicherkraftwerks Limberg III wurde das Ringlock-Gerüstsystem eingesetzt. Mit rund 22 Tonnen Gerüstmaterial wurde eine sichere und flexible Arbeitsplattform geschaffen – selbst unter den herausfordernden Bedingungen auf knapp 1.700 Metern Seehöhe.
Als modulare Gerüstlösung mit Lochscheibe und Keilkopfsystem basiert Ringlock auf wenigen Basisbauteilen. Bei diesen Bauteilen handelt es sich um vertikale, horizontale und diagonale Komponenten sowie um Stahlbeläge. Diese werden mittels Keilkopf und Hammerschlag zu einer stabilen Gerüstkonstruktion zusammengesetzt.
Ringlock überzeugt durch hohe Tragfähigkeit, statische Sicherheit und maximale Anpassungsfähigkeit – ideal für komplexe Baustellenbedingungen.

Die Staumauererhöhung in Kaprun zeigt eindrucksvoll, dass Verlässlichkeit und Einsatzbereitschaft bei uns Hand in Hand gehen. Gepaart mit dem technischen Know-how aus vielen erfolgreich umgesetzten Projekten, wie etwa dem Staumauer-Projekt Spitallamm in den Schweizer Alpen, leisten wir mit unseren Lösungen einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende.
HARALD ZULEHNER
Geschäftsführer Doka Österreich GmbH
Bedeutung der Kraftwerksgruppe Kaprun

Die Kraftwerksgruppe Kaprun ist seit Jahrzehnten ein Symbol der österreichischen Energiewirtschaft. Limberg I, eines der ersten Pumpspeicherkraftwerke aus den 1950er-Jahren, stand sinnbildlich für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg. Limberg II, 2011 als unterirdisches Pumpspeicherkraftwerk mit 480 MW in Betrieb genommen, markierte den nächsten großen Entwicklungsschritt. Auch hier war Doka – wie bei Limberg III – mit Schalungslösungen für die Kaverne beteiligt. Heute investiert VERBUND mit der Erweiterung durch Limberg III über 500 Mio. Euro in den weiteren Ausbau der Energieunabhängigkeit und Versorgungssicherheit Österreichs.
Alle drei Limberg-Kraftwerke sind eigenständige Pumpspeicherkraftwerke innerhalb der Kraftwerksgruppe Kaprun und werden von den beiden Hochgebirgsstauseen Wasserfallboden und Moserboden gespeist.



waren rund 900 Tonnen Sprengstoff notwendig. © Verbund/Wiedl
Mit der Fertigstellung der Staumauererhöhung wächst das nutzbare Speichervolumen des Wasserfallboden-Stausees bis 2027 um rund 30 GWh. Das entspricht dem Jahresstrombedarf von etwa 6.000 österreichischen Haushalten. In Verbindung mit der zusätzlichen Leistung von 480 MW kann dank Limberg III als Energie-Zwischenspeicher künftig flexibel und schnell auf Verbrauchsspitzen reagiert werden sowie Schwankungen aus Wind- und Sonnenstrom ausgeglichen werden. Nach Abschluss weiterer Ausbaustufen unweit der Limbergsperre wird die Kraftwerksgruppe Kaprun eine Gesamtleistung von rund 2.000 MW erreichen.
Am 13. April wurde ein Beitrag vom Österreich-Bild zum Speicherkraftwerk Limberg 3 auf ORF 2 ausgetrahlt. Sehen Sie hier die Sendung in voller Länge. Mehr Informationen zur Sendung finden Sie im Link zum Beitrag:
ÖSTERREICH-BILD:
Die Batterie in den Alpen – Das Speicherkraftwerk Limberg III.
Was ist ein Pumpspeicherkraftwerk – und warum ist es so wichtig für die Energiezukunft?
Pumpspeicherkraftwerke sind die „Batterien“ unserer Energiewende. Sie gleichen Schwankungen aus, die durch volatile Verfügbarkeit von Wind- und Sonnenstrom entstehen und sorgen so für eine stabile und sichere Versorgung.
Das Prinzip ist einfach und hocheffizient: Bei Stromüberschuss wird Wasser in ein höher gelegenes Becken gepumpt. Steigt der Bedarf, fließt es zurück, treibt Turbinen an und produziert sofort wieder Strom – zuverlässig, flexibel und großtechnisch bewährt. Mit einem Wirkungsgrad von bis zu 80 % gelten Pumpspeicherkraftwerke als die leistungsfähigste Form der Energiespeicherung.
Die Anlagen der Kraftwerksgruppe Kaprun funktionieren daher wie riesige Batterien: Sie liefern sauberen Strom genau dann, wenn er gebraucht wird, und stärken so die österreichische Versorgungssicherheit und Energieunabhängigkeit.

Die Herausforderung
In 1.700 m Höhe erschweren Minustemperaturen, Schneelasten und Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h den Einsatz von Material und Ausrüstung erheblich.
Die Lösung
Vormontierte Schalungselemente, robuste Arbeitsplattformen und ein integriertes Sicherheitsleitersystem sichern zuverlässige Abläufe selbst bei extremen Wetterbedingungen.
Fakten
Projekt: Staumauererhöhung Wasserfallboden, Pumpspeicherkraftwerk Limberg III
Ort: Kaprun, Salzburg
Bauwerkstyp: Bogenstaumauer
Auftraggeber: VERBUND Hydro Power GmbH
Bauausführung (Staumauer): Swietelsky AG
Bauausführung: (Gesamtprojekt): PSKW ARGE Limberg III (PORR und Marti Tunnel AG)
Projektdauer: 2024 – 2027, Doka-Schalungseinsatz von Anfang 2025 bis Ende 2026
Doka-Lösungen im Einsatz: Sperrenschalung D22, Trägerschalung Top50, Faltbühne K, Modulgerüst Ringlock
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