In der eindrucksvollen Wolfgangskirche in Kirchberg am Wechsel, einer der ältesten und geschichtsträchtigsten Kirchen Niederösterreichs, stand jüngst ein außergewöhnliches Restaurierungsprojekt im Mittelpunkt: die behutsame Sanierung eines monumentalen Gemäldes aus dem 17. Jahrhundert – der „Himmelfahrt Mariä“ von Johann Spillenberger. Um dieses Kunstwerk sicher und präzise zugänglich zu machen, kam das Ringlock-Gerüstsystem von Doka zum Einsatz.

Herausforderung: Kunst trifft Technik

Das über sieben Meter hohe und mehr als vier Meter breite Ölgemälde dominiert die Nordwand der Kirche. Die Demontage und Lagerung für die anschließende Restaurierung stellten eine logistische wie technische Herausforderung dar. Der Vorgang verlangte nicht nur äußerste Sorgfalt im Umgang mit dem wertvollen Kunstwerk, sondern auch eine verlässliche Gerüstlösung, die den sensiblen Kirchenraum respektierte und gleichzeitig maximale Arbeitssicherheit bot. Die Restaurierung des Gemäldes war auf eine Einsatzdauer von rund zehn Monaten angelegt.

Die technische Lösung dieses heraufordernden Projekts bestand aus zwei wesentlichen Komponenten – aus einer Stahlträgerkonstruktion und dem Modulgerüst Ringlock. Der Galgen ist rund 9,30m hoch und misst im Grundriss 3,10×3,65m. Er wurde als erstes montiert und bestand zum Großteil aus Standardmaterial aus dem Doka-Schalungs-Portfolio, wie Mehrzweckriegel, Spindelstreben und Verbindungslaschen. Mit einem Spezial-Kran wurde im Anschluss das 600kg schwere Bild inklusive Holzrahmen von der Wand genommen und in die Galgenkonstruktion gehängt. In diesem Gestell erfolge die Trennung von Bild und Rahmen für die Restaurierungsarbeiten. Um alle Flächen für die Restauratoren zugänglich zu machen, kam das Modulgerüst Ringlock hinzu, das in zwei Etappen montiert wurde und das Kunstwerk umschloss. Dadurch konnten alle Flächen, sowohl vom Bild als auch vom Rahmen, zugänglich gemacht und restauriert werden. Das modulare Ringlock-System bot hier die perfekte Balance zwischen Stabilität, Flexibilität und Effizienz. Dank seiner intelligenten Verbindungstechnik konnte das Gerüst millimetergenau an die architektonischen Gegebenheiten der gotischen Kirche angepasst werden. Lediglich ein paar Kirchenbänke mussten vorübergehend für die Aufstellfläche entfernt werden. Die Spezialkonstruktion aus Stahl-Normteilen und dem Ringlock-Gerüst ist bei Doka mietbar und das Projekt konnte so kosteneffizient umgesetzt werden.

Die Vorteile der Ringlock-Konstruktion im Überblick:

Schneller Aufbau: Die vorgefertigten Ringverbindungen ermöglichten einen zügigen
und präzisen Aufbau, selbst in der engen Kirchenumgebung.

Hohe Tragfähigkeit: Ideal für das sichere
Arbeiten an den großflächigen Leinwänden
und Rahmenstrukturen.

Kombinierbarkeit: Durch den Einsatz von rund 9 Tonnen Ringlock- und Schalungsmaterial konnte das System individuell auf die Anforderungen der Restauratoren abgestimmt werden.

Schonung der Bausubstanz: Keine Beschädigung der historischen Stein- und Putzflächen – ein entscheidender Faktor bei denkmalgeschützten Gebäuden.

Fazit: Tradition bewahren – mit moderner Technik

Der Einsatz von Ringlock bei der Restaurierung in der Wolfgangskirche ist ein Beispiel dafür, wie moderne Gerüstsysteme die Bewahrung von Kulturgut unterstützen können. Dank der präzisen Anpassbarkeit und hohen Sicherheitsstandards des Systems wurde die Verbindung von technischer Innovation und kulturellem Erbe auf eindrucksvolle Weise sichtbar.

So trägt Doka mit Ringlock dazu bei, dass wertvolle Kunstwerke vergangener Jahrhunderte auch für kommende Generationen erhalten bleiben – ein Stück Zukunft für die Geschichte. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das 350 Jahre alte Kunstwerk erstrahlt heute in neuem Glanz – und das inmitten einer Kirche, deren Geschichte bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht.

© C.Stadler/Bwag – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Details zur Wolfgangskirche:
Die römisch-katholische Filialkirche St. Wolfgang steht weithin sichtbar auf einer Hangstufe des Lienberges. Sie ist 30 m lang, 20 m breit und 35 m hoch. Die Wehrkirche mit ihren Schießscharten im Mauerwerk steht unter Denkmalschutz.

Die Wolfgangskirche in Kirchberg am Wechsel beeindruckt nicht nur durch ihre kunsthistorische Bedeutung, sondern auch durch ihre komplexe Baugeschichte. Der Bau des Chores wurde um 1390 begonnen und 1404 vollendet. Das gotische Langhaus wurde im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts errichtet und zeugt mit seinem markanten Schopfwalmdach und dem achteckigen Dachreiter von präziser mittelalterlicher Baukunst. Besonders die aufwendig gearbeiteten Portale – mit Reliefs, Profilierungen und figürlichem Schmuck – verdeutlichen das handwerkliche Können ihrer Erbauer.

Nach mehreren Umbauten und Wiederherstellungen im 19. Jahrhundert präsentiert sich die Kirche heute als faszinierende Mischung aus originaler Gotik und späteren Rekonstruktionen: Flachdecken treffen auf erhaltene Kreuzrippen- und Sterngewölbe, historische Malereien auf Glasfenster des frühen 20. Jahrhunderts.

Details zum Spillenberger-Gemälde:
Motiv: Die Himmelfahrt Mariä
Maler: Johann Spillenberger
Datierung: 1672
Format: 720 × 420 cm
Technik: Öl auf Leinwand

Ursprünglicher beauftragt für einen Alter im Wiener Stephansdom wurde es 1941 als Leihgabe an die Kirche St. Wolfgang in Kirchberg am Wechsel übertragen.

Quelle/Herkunft: Baljöhr, Ruth: Johann von Spillenberger 2003, https://ta.sandrart.net/de/artwork/image/100

Die Herausforderung


Die Demontage und Lagerung des Ölgemäldes für die Restaurierung stellten eine logistische wie technische Herausforderung dar.

Die Lösung

Intelligente Kombination von Doka-Gerüst- und Schalungskomponenten.

Fakten


Projekt: Sanierung eines monumentalen Gemäldes
Ort: Wolfgangskirche in Kirchberg am Wechsel
Projektdauer: 10 Monate
Eingesetzte Systeme: Galgen bestehend zum Großteil aus Standardmaterial aus dem Doka-Schalungs-Portfolio und dem Modulgerüst Ringlock
Zweck des Gerüsteinsatzes: Restaurierung eines Ölgemäldes in der Wolfgangskirche

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