
Schalung und Bewehrung als gemeinsames Erfolgsrezept
Für das Gelingen eines Stahlbeton-Projektes ist ein ideales Zusammenspiel der einzelnen Komponenten notwendig. Der Bedeutung von Bewehrungsstahl, Beton und Schalung sowie deren Zusammenhang im Stahlbetonbau widmen wir uns im Doka-Blog.
Stahlbeton ist ein künstlicher Verbundwerkstoff aus den beiden Komponenten Beton und Bewehrungsstahl. Aufgrund seiner hohen Strapazierfähigkeit, Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit wird Stahlbeton u.a. im Brücken- und Tunnelbau sowie beim Bau von Fundamenten verwendet.
Die zentrale Bedetung der Bewehrung
Eine besonders wichtige Rolle nimmt bei Stahlbetonprojekten der Bewehrungsstahl, der in Form von Matten, Stäben und Bügeln eingebaut werden kann, ein. Dieser verbessert im Verbund mit dem Beton dessen Tragwirkung, außerdem leitet er die Zug- und Biegekräfte ab, wozu der Beton alleine nicht im Stande ist.
„Dadurch verhindert die Bewehrung zwar Risse im Beton nicht vollständig, sehr wohl aber werden die Rissbreiten im Beton beschränkt. Risse in Betonbauteilen zeigen also nur, dass die Bewehrung ‚aktiviert‘ wurde und der Stahlbeton wie geplant wirkt: Während der Beton die Druckkräfte aufnimmt, leitet die Bewehrung die Zugkräfte ab“, erklärt Daniela Ehrenreich, Senior Expert für Research und Development bei Doka.
„Eine unzureichende Bewehrung kann also Risse im Beton, die die zulässige Rissbreite überschreiten zur Folge haben, was im schlimmsten Fall zu einem Versagen des Bauteils führen könnte. Ein einfaches Beispiel dafür ist eine Balkonplatte: falls die Bewehrung auf der falschen Seite oder gar nicht eingebaut wird, versagt das Bauteil“ ergänzt Daniela.

Risse in Betonbauteilen sind ein Zeichen dafür, dass die Bewehrung ‚aktiviert‘ wurde und der Stahlbeton wie geplant wirkt.
DANIELA EHRENREICH, SENIOR EXPERT FÜR RESEARCH UND DEVELOPMENT
Das Zusammenspiel von Schalung und Bewehrung
Neben der Bewehrung steht bei einem Betonbauwerk natürlich auch die Schalung im Fokus – diese wird grundsätzlich immer passend zum jeweiligen Projekt gewählt. Die vorgeschriebene Betondeckung ist mittels geeigneten Abstandhaltern einzuhalten. Diese ist abhängig von den Einflüssen, welchen das Bauteil ausgesetzt ist und welche Expositionsklassen eingehalten werden müssen.
Die Betonüberdeckung gewährleistet den Schutz der Bewehrung, den der alkalische Beton bietet und verhindert so Schäden am Bauteil. Grundsätzlich gilt: Je mehr Beton und je mehr Bewehrung – insbesondere im Deckenbereich – verwendet wird, desto mehr Gewicht müssen auch die Abstandhalter und die Schalung abtragen können. Bei einem zu hohen (Bewehrungs) -Gewicht in Kombination mit tendenziell weicheren Schalungsplatten, kann es zu Eindrücken in der Schalungsplatte und in Folge zu Positivabdrücken am Beton kommen.
„Beim Betonieren von Wänden sollte darauf geachtet werden, dass die Schalungsanker und Hüllrohre reibungslos durch die Bewehrung durchgesteckt werden können. Im Idealfall wird das beim Binden der Bewehrungseisens gleich mitgedacht, sodass entsprechende Gassen freigehalten werden“, erklärt Walter Veigl, Fachberater für Bauzubehör bei Doka. Allerdings klappt dies in der Praxis nicht immer und so sind manchmal Anpassungen notwendig, die unbedingt mit dem Tragwerksplaner abzustimmen sind.

Beim Betonieren von Wänden sollten die Schalungsanker und Hüllrohre reibungslos durch die Bewehrung durchgesteckt werden können.
WALTER FEIGL, Fachberater für Bauzubehör
Im Deckenbereich ist die Wahl der richtigen Abstandshalter essentiell. Diese müssen natürlich auch entsprechend auf das jeweilige Bewehrungsgewicht ausgelegt sein. Zudem müssen die Abstandhalter den Anforderungen des Bauteils entsprechen. So sind in manchen Bereichen nur Abstandhalter aus Faserzement zulässig.
Beim Arbeiten mit Eisenmatten gilt: Diese sollten nicht achtlos über die Schalung geschleift werden, da sonst die Oberfläche bzw. die Schalhaut beschädigt werden könnte. Das würde sich wiederum negativ auf die Langlebigkeit der Schalung sowie auf das finale Betonbild auswirken. Letzteres kann auch durch ein Abrieseln des Flugrostes oder verschmutze Handschuhe negativ beeinflusst werden, worauf deshalb speziell im Sichtbetonbereich geachtet werden sollte.

Sonderfall Sichtbeton
Apropos Sichtbeton: Bei Projekten mit speziellen Anforderungen an die Betonoberfläche muss mit genügend Betondeckung gearbeitet werden. Je höher die Betondeckung, desto weniger kann sich die Bewehrung im Betonergebnis abzeichnen, weiters kann der Beton die Bewehrung besser umschließen.
Außerdem ist auf ein fachgerechtes Verdichten des Betons zu achten. Rüttelgassen können hier her hilfreich sein. Ebenso sollte auf die Wahl der richtigen Abstandhalter ein Augenmerk gelegt werden. Unsere klare Empfehlung lautet deshalb, Faserbeton-Abstandshalter mit einer möglichst geringen Auflagefläche zu verwenden.
Besonderes Augenmerk sollte bei Sichtbeton-Projekten auch auf die Witterungsverhältnisse gelegt werden. So ist die Anschlussbewehrung immer abzudecken und vor Regen zu schützen, damit der Rost der Bewehrung nicht abgewaschen wird und in weiterer Folge zu ungewünschten Rostfahnen an den Sichtbetonflächen führt. Bei besonders hohen Anforderungen kann es bei Sichtbetondecken auch erforderlich sein, gewisse Bereiche einzuhausen oder zu überdachen, um unerwünschte Witterungseinflüsse zu minimieren. Auch der Einsatz von verzinkter Bewehrung bietet sich hier als Lösung an.


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