Mit der Slipform Gleitschalung von Doka lassen sich fugenlose Bauwerke in kürzester Zeit errichten. Die wichtigsten Fragen zur innovativen und effizienten Bauweise beantwortet Slipform-Experte und Key Account Manager Bernd Reitmaier von der Doka-Niederlassung Graz.

Eine Gleitschalung von Doka – wie kam es dazu?

„Als eines der weltweit führenden Unternehmen für Schalungen, Lösungen und Dienstleistungen in allen Bereichen des Baus stellen wir immer wieder unsere Innovationskraft unter Beweis. So auch 2021, als wir ein Projekt zur Neuentwicklung eines eigenen Gleitschalungssystems starteten. Dazu wurde das Know-how von Schalungsexperten aus verschiedenen Bereichen gebündelt und ein Prototyp entwickelt, der im Anschluss umfangreichen Tests unterzogen wurde. Einige Monate – und einen Premiereneinsatz bei einem Treppenhauskern in Graz (Seiersberg) – später, ist die Gleitschalung von Doka nun bereits bei zahlreichen Projekten rund um den Erdball sehr erfolgreich im Einsatz.“

Warum gleiten, wenn man doch klettern kann?

„Verständlicherweise stellt sich nun die Frage: Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden, damit ein Einsatz der Gleitschalung jenem der bewährten Kletterschalung bevorzugt wird? Die Antwort erklärt die Notwendigkeit von Slipform, denn: Monolithische Bauwerkstypen – wie Silos oder Tanks – erfordern beispielsweise eine fugenlose Herstellung ohne Durchankerung. Hier empfiehlt sich der Einsatz der Gleitschalung ebenso wie bei erhöhter Windanfälligkeit oder besonderen klimatischen Bedingungen.

Denn: Während Turmdrehkräne bei rund 70 km/h außer Betrieb genommen werden, kann die Bautätigkeit mit Doka Slipform hier üblicherweise aufrecht erhalten werden. Auch in besonders kalten Regionen, wo nur ein kurzes Zeitfenster für Betonierarbeiten zur Verfügung steht, hat sich die Gleitschalung aufgrund des permanenten Baufortschritts ohne Unterbrechung bereits bewährt. Zusätzlich profitiert die Baustellenmannschaft durch die einmalige Montage ohne Neupositionierung von einer durchgängig sicheren Arbeitsumgebung.“

Wie funktioniert eine Gleitschalung und welche Vorteile bietet diese Baumethode?

„Auch wenn die Methode des Gleitens nicht für jeden Bauwerkstyp die richtige ist: Wenn die Voraussetzungen stimmen, ist die innovative Gleitschalung der traditionellen Kletterschalung überlegen. Während der Beton in Lagen von ca. 20 bis 30 cm eingebracht wird, zieht sich das Schalungssystem selbsttätig, hydraulisch nach oben, was permanentes Betonieren rund um die Uhr – also 24/7 – ermöglicht.

Das Ergebnis ist ein horizontaler Baufortschritt von fünf bis zehn Metern pro Tag – was einen außerordentlich schnellen und wirtschaftlichen Bauprozess zur Folge hat.“

VIDEO: So funktioniert die Gleitschalungsmethode Doka Slipform – wie hier am Beistpiel in Graz Seiersberg.

Aus welchen Komponenten besteht die Slipform Gleitschalung?

„Die Komponente, die direkten Kontakt zum Beton hat, ist die aus 3mm dicken Blechen bestehende Schalhaut, die sich während der Frischbetonphasen des Betons kontinuierlich bewegt. Der linke und der rechte Jochfuß fungieren als Teile des Jochträgers in Verbindung mit dem Jochblech als steife Klammer, die den Betondruck aufnimmt.

An jedem dieser Joche sitzen jeweils ein bis drei Hydraulikheber mit einer Hubkraft von sechs Tonnen, welche die Schalung – inklusive aller Arbeitsbühnen (Haupt-, Hänge-, und Oberbühnen) – nach oben bewegen. Der Heber ist mit dem Joch verbunden und hebt die gesamte Gleitschalung entlang der Kletterstangen nach oben.

Die vier Meter langen Kletterstangen verlaufen zentrisch durch den Heber bis unten auf das Fundament und übertragen alle Vertikalkräfte aus der Schalung nach unten. Das am Heber montierte Wiedergewinnungsrohr, das einen größeren Durchmesser als das Kletterrohr besitzt, sorgt dafür, dass keine Bauteile im Bauwerk verbleiben.“

Die einmalige Montage der Komponenten ohne notwendige Neupositionierung sorgt für einen schellen Fortschritt und eine durchgängig sichere Arbeitsumgebung.

Wer sorgt für den reibungslosen Ablauf des Bauprozesses?

„Das Gleitschalungsystem wird ausschließlich zur Miete angeboten. Der Vorteil für den Kunden besteht darin, dass der gesamte Prozess – von der Montage über den Gleitbetrieb bis zur Demontage – von einem Doka Richtmeister bzw. Schalungsprofi begleitet wird. Als „Pilot“ ist der Experte für die Erstellung des geometriegetreuen, vertikalen Bauwerks verantwortlich. Er überwacht somit den Gleitprozess, das betrifft die Steuerung der Gleitgeschwindigkeit wie auch die Einhaltung der Toleranzen.“

bernd reitmaier

Wir übernehmen Planung, Inbetriebnahme, Betrieb inklusive Qualitätsmonitoring und Abbau der Gleitschalung. Unsere Richtmeister sorgen vor Ort für einen reibungslosen und sicheren Einsatz der Schalung und somit für einen effizienten Bauablauf.

BERND REITMAIER, Head of Sales Doka Slipform

Wo war Die Slipform Gleitschalung bereits im Einsatz?

„Die Anwendungsgebiete für unsere Gleitschalung sind vielfältig: Türme aller Art, Hochhauskerne, Tanks, Silos, Brückenpylone und vieles mehr. Bisher überzeugte das System auf verschiedensten Baustellen in Österreich, Deutschland, Großbritannien und den USA.“

ÜBER DIE PERSON

BERND REITMAIER ist seit Juli 2021 als „Global Key Account Manager“ bei Doka Slipform tätig. Zuvor war der gebürtige Oberösterreicher und zweifache Familienvater bei GBC Gleitbau in Salzburg sowie TREVI Geotechnik in Graz beschäftigt.

Habt auch ihr Interesse an der Slipform Gleitschalung von Doka? Gerne unterstützen wir euch bei eurem Projekt und freuen uns über eure Anfrage: E bernd.reitmaier@doka.com bzw. T +43 664 888 36 206.

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