Auch für Doka ist die innovative BIM-Methode eines der zentralen Kernthemen, wenn es darum geht, Bauabläufe zu optimieren und die Produktivität auf der Baustelle zu steigern. Denn: Wer Bauwerke mit BIM-Software plant, kann – dank Simulationen im digitalen Zwilling – bereits vor Projektausführung den optimalen Bauablauf festlegen. Voraussetzung dafür ist u.a. eine detaillierte Darstellung der Schalung im BIM-Modell. Möglich macht die automatisierte Schalungsplanung DokaCAD for Revit, ein Plug-In für Autodesk Revit.

DokaCAD for Revit steht für den Gesamtprozess der Schalungsplanung in BIM. Das Plug-in ermöglicht u.a. eine schnelle 3D-Schalungsplanung für alle Projekttypen, steigert die Produktivität durch Nutzung vorhandener Platzierungshilfen (Schalungsengine) und unterstützt BIM Collaboration. In DokaCAD for Revit kann auf 40.000 erprobte Musterlösungen aus dem Doka-Baukasten für eine schnelle und wirtschaftliche Planung zugegriffen werden.

Die Verwendung von Schalungsautomatismen spart im Vergleich zum manuellen Platzieren von Komponenten Zeit und liefert immer technisch korrekte Lösungen. Sie helfen dabei, die optimale Taktung unter den Aspekten Sicherheit, Zeit und Kosten sowie auch Montage- und Einsatzpläne der Schalungselemente inklusive Materialauszug zu ermitteln. Bauunternehmen können dadurch die von Doka gelieferte Schalungsplanung ohne Datenverluste in das eigene Revit-Modell übernehmen.

Natürlich lässt sich die automatisierte Schalungsplanung auch mithilfe der 4.500 Schalungskomponenten umfassenden Revit Bibliothek ganz einfach selbst vornehmen. Die Revit-Familien von Doka besitzen einen hohen Detaillierungsgrad von LOD (Level of Detail) 400. Die Software inkl. Libraries (Revit und Tekla) ist seit März 2020 für Kunden verfügbar, die ersten Projektanwendungen waren bereits erfolgreich, wie die das folgende Beispiel zeigt.

Aus der Praxis: STRABAG und DOka setzen auf BIM-to-Field

In Flums bei St. Gallen entstand ein Ersatzneubau für ein Wasserkraftwerk. Bauherr, Planer und Baumeister setzten dabei konsequent auf BIM. Auch Doka erstellte die Schalungspläne komplett in 3D. Die Daten wurden in das Gesamtmodell für die Arbeitsvorbereitung zurückgespielt und so für Materialbestellungen und Ausführung genutzt.

Für den Neubau der Kraftwerkszentrale Sägengüetli in Flums praktizierte STRABAG das sogenannte BIM-to-Fielddie Anwendung der digitalen 3D-Modelle auf der Baustelle – von A bis Z. An die Stelle von Bauplänen auf Papier trat ein durchgehend digitaler, modellbasierter Prozess. Der Datenaustausch erfolgte im offenen IFC-Standard über entsprechende Cloudlösungen direkt auf das iPad des Poliers auf der Baustelle. Die eingesetzte Software erlaubte den Arbeitern, das Schalungsmodell aus beliebigen Blickwinkeln anzusehen und bei Bedarf Details zu vergrößern.

Mit dem 3D-Modell kann ich je nach Bedarf Modelleigenschaften ein- oder ausblenden, Distanzen messen oder Schnitte erstellen. Das ist nicht nur besonders effizient, die Pläne werden auch einfacher nachvollziehbar. Muss trotzdem einmal etwas geändert werden, geht es mit dem digitalen Workflow erheblich schneller.

CHRISTIAN HÄNI – Bauleiter, STRABAG

Anstatt Tage dauerte es zum Teil wenige Stunden bis ein aktualisiertes Modell vorlag. Ist das Schalungskonzept optimal an die örtlichen Gegebenheiten auf der Baustelle angepasst, lässt sich das benötigte Material für jede Betonieretappe automatisiert aus dem Modell ermitteln und just-in-time bestellen. So kann mit weniger Material gearbeitet werden, was angesichts der beschränkten Platzverhältnisse auf dieser Baustelle ein großer Vorteil war.

Bei STRABAG ist man zuversichtlich, dass sich die bei diesem Pilotprojekt gewonnen Erkenntnisse für eine weitere Skalierung und Standardisierung der BIM-Workflows im Unternehmen nutzen lassen. Der Grundstein für größere und komplexere BIM-to-Field Projekte ist für STRABAG und Doka somit einmal gelegt.

Der Aufbau der Schalung wird mit dem 3D-Modell zum Kinderspiel. Ist der Startpunkt mit der Totalstation erstmal eingemessen, dann lässt sich die Schalung analog zum Modell leicht und schnell zusammenbauen.

CHRISTIAN HÄNI – Bauleiter, STRABAG

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